Der VT 105 war ein Projekt für einen leichten Diesel-Gliederzug für den Fernverkehr, das gemeinsam von der Bundesbahn, der Deutschen Gesellschaft für Schlaf- und Speisewagen (DSG) und der Deutschen Bundespost getragen wurde. Er wurde vom Büro von Franz Kruckenberg entwickelt und nutzte viele Erfahrungen im Leichtbau, die er beim Bau des Schienenzeppelins und des SVT 137 155 gesammelt hatte.
Die Züge besaßen einen Triebkopf an jedem Ende und fünf Mittelwagen, die auf gemeinsamen Drehgestellen gelenkig gelagert waren. Die Wagenkästen waren aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Jeder Triebkopf wurde von zwei 118 kW starken MAN-Busmotoren angetrieben, die über ein hydromechanisches Getriebe das vordere zweiachsige Drehgestell antrieben. Ihre Leistung wurde später auf 154 kW erhöht, was die Höchstgeschwindigkeit von 120 auf 160 km/h steigerte. Zur Zugversorgung verfügte jeder Triebkopf zusätzlich über einen 92 kW starken Lkw-Motor.
Von den nur zwei gebauten Triebzügen war einer der VT 10 501, der von der Bundesbahn finanziert worden war. Er wurde für den Tagzug „Senator“ eingesetzt und hatte fünf Mittelwagen, die an den Übergängen auf einachsigen Drehgestellen standen. Der VT 10 551, der von der DSG finanziert wurde, war für den Nachtzug „Komet“ bestimmt. Ursprünglich hatte er fünf Mittelwagen, die auf zweiachsigen Jakobs-Drehgestellen standen. Später wurde er um einen sechsten Mittelwagen erweitert.
Nach den ersten Präsentationsfahrten im Jahr 1953 wurden sie in den kommerziellen Dienst gestellt. Wegen einer Vielzahl von Ausfällen standen sie oft in der Werkstatt zur Reparatur. 501 wurde 1956 und 551 wurde 1958 ausgemustert. Ein dritter Postzug war nur geplant, wurde aber nie gebaut. Schließlich war der Unterhalt bei sechs Motoren pro Zug zu teuer.