Die NGR Klasse C, auch als „Reid Tenwheeler“ bekannt, war eine 2'E1'-Tenderlokomotive, die 1899 von G.W. Reid eingeführt wurde. Sie wurde für Kapspurstrecken mit Kurvenradien von 300 Fuß und Steigungen von 3,33 Prozent konzipiert, auf denen die 2'D1' der Klassen D1 und D2 in Doppeltraktion eingesetzt werden mussten. Die Anforderungen verlangten eine Lokomotive, die die 1,5-fache Leistung der D1 und D2 hatte. Gleichzeitig war die Achslast auf 14 Tonnen begrenzt.
Anfangs glaubten nur wenige, dass eine Tenderlokomotive mit fünf gekuppelten Achsen in der Realität funktionieren würde. So bestellte Reid zunächst nur einen einzigen Prototyp, der 1899 von Dübs gebaut wurde. Mit ihren spurkranzlosen Rädern an der ersten und fünften Kuppelachse und dem Vorlaufdrehgestell mit einem Seitenspiel von vier Zoll wurden ihre Laufeigenschaften für ausreichend befunden. Erst später stellte sich heraus, dass sie wegen der fehlenden Spurkränze an der letzten Kuppelachse beim Rückwärtsfahren durch enge Weichen zum Entgleisen neigte, was aber durch Verbreiterung der Radreifen an dieser Achse behoben wurde.
100 weitere wurden bei Dübs bestellt, von denen die letzten fünf 1903 schon vom neuen Unternehmen North British geliefert wurden. Die Imperial Military Railways bestellten 35 weitere und die Witbank Colliery erhielt eine. Die NGR setzte die Reid Tenwheeler im Personen- und Güterverkehr ein. Als einige von ihnen in den Rangierdienst versetzt wurden, entgleisten sie immer noch manchmal, so dass die NGR begann, die letzte Kuppelachse zu entfernen, was zu der Achsfolge 2'D1' führte.
Als die South African Railways 1912 gegründet wurden, übernahmen sie 93 der nicht umgebauten Variante und bezeichneten sie als Klasse H. Fünf der zur 2'D1' umgebauten Lokomotiven wurden zur Klasse H2, und die SAR baute weitere auf diese Weise um. Die Lokomotiven der Imperial Military Railways wurden zur Klasse H1. Die letzten wurden Mitte der siebziger Jahre im Hafen von Durban zum Rangieren eingesetzt. Drei von ihnen wurden erhalten, sind aber nicht mehr betriebsfähig.