Die Be 4/7 war eine kleine Serie von sechs Personenzuglokomotiven, die 1921 und 1922 von der SLM mit dem elektrischen Teil von Sécheron (SAAS) gebaut wurden. Analog zu den kleineren Ae 3/5 wurden sie „Große Sécheron“ genannt. Sie entstanden aus einem Anforderungskatalog, der unter anderem eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h und eine elektrische Bremse vorsah. Außerdem musste ein 300-Tonnen-Zug auf einer Steigung von 26 Promille sicher angefahren und auf 50 km/h beschleunigt werden.
Jede Lokomotive stand auf zwei Drehgestellen mit je zwei angetriebenen und einer Vorlaufachse. Eines der Drehgestelle hatte in der Mitte eine zusätzliche Laufachse, um die maximale Achslast auf 18,5 Tonnen zu reduzieren. Jede Achse wurde von einem Doppelmotor über einen von Sécheron in Lizenz gebauten Westinghouse-Hohlwellenantrieb angetrieben.
Nach Versuchen zwischen Bern und Thun wurden sie ab 1923 am Gotthard eingesetzt. Trotz guter Ergebnisse im Betrieb wurden keine weiteren Lokomotiven dieses Typs gebaut. Erst 1928 löste die Ae 4/7 die Be 4/7 in ihrer Funktion ab. Nun wurden sie auf flacheren Strecken eingesetzt und Ende der dreißiger Jahre wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h erhöht. Die ersten drei wurden 1966 und 1968 ausgemustert, nachdem sie Schäden erlitten hatten, die übrigen folgten 1976. Heute ist die 12504 erhalten und betriebsfähig.