Für den Einsatz auf Vorort- und Nebenbahnen, aber auch für leichte Schnellzüge, erhielt die BBÖ ab 1935 20 Tenderlokomotiven des Typs DT 1. Mit einem Gepäckabteil ausgestattet, stand ihre Bezeichnung für „Dampftriebwagen“. Da sie meist auf ländlichen Strecken eingesetzt wurden, erhielten sie auch den Spitznamen „Dorftrottel“. Auch die Slowenischen Eisenbahnen bestellten sechs ähnliche, etwas schwerere Lokomotiven.
Sie hatten die Achsfolge 1'B1', mit langem Kuppelradstand und Vor- und Nachlaufachsen in Bissel-Gestellen. Die Gewichtsverteilung konnte zwischen einer maximalen Achslast von 13 und 11 Tonnen umgeschaltet werden. Die ersten zehn Exemplare wurden mit Ölfeuerung gebaut, um den Einmannbetrieb zu ermöglichen, wurden aber später auch auf Kohlefeuerung umgerüstet.
Der DT 1 wurde häufig in sogenannten „Pendler”-Zügen in der Mitte von maximal vier zweiachsigen Reisezugwagen eingesetzt, wodurch sie in beide Richtungen verkehren konnten. Neben dem Einsatz als Lokomotive in leichten Schnellzügen wurden sie auch als Heizlokomotive eingesetzt, die hinter einer Elektrolokomotive in einem schwereren Schnellzug gezogen wurde. Dies war notwendig, da durch den Ersten Weltkrieg viele Personenwagen nach Österreich gekommen waren, die keine kompatible Heiz- oder Bremsanlage für moderne österreichische oder deutsche Elektrolokomotiven hatten.
Die Reichsbahn machte sie zur Baureihe 715. Einige waren in dieser Zeit in München oder Rosenheim stationiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen alle 18, die noch vorhanden waren, zurück nach Österreich. Bei den ÖBB wurden sie nun zur Reihe 3071 und 1968 ausgemustert. Heute ist DT 1.07 erhalten und in Strasshof beheimatet.