Die EMD F-Serie bezeichnete mehrere Typen von vierachsigen dieselelektrischen Güterzuglokomotiven, von denen zwischen 1939 und 1960 mehr als 7.500 gebaut wurden. Sie folgten auf die (A1A)(A1A)-Personenzuglokomotiven der E-Serie, wobei das E für „eighteen hundred“ stand, was die installierte Gesamtleistung bezeichnete. Da die 16-Zylinder-Variante des Motors der Reihe 567 anfangs 1.350 PS leistete, erhielt die neue Lokomotivserie den Buchstaben F für „fourteen hundred“.
Da das erste Modell in der Regel als Zwillingseinheit, bestehend aus einer “A-Unit” mit Führerhaus und einer “B-Unit” als Booster, vermarktet wurde, erhielt es die Bezeichnung FT mit dem T für “Twin”. Die ersten für einen Kunden gebauten Lokomotiven wurden im Dezember 1940 an die ATSF geliefert. Sie waren die ersten dieselelektrischen Lokomotiven, die mit einer dynamischen Bremse ausgestattet waren, da der Kunde darauf bestand. Die FT wurde nicht nur als A-B-Set, sondern auch als A-B-B-A-Set mit einer Leistung von 5.400 PS oder sogar als A-B-A-Set eingesetzt.
Die FT wird meist als die Lokomotive angesehen, die bewies, dass die Dieseltraktion die Zukunft des Güterverkehrs war. Da das War Production Board den Bau von Diesellokomotiven für den zivilen Einsatz einschränkte, hatte EMD Glück, da sie keine Dampflokomotiven als Alternative produzierten. So konnte EMD schnell die Marktführerschaft gewinnen und sich den breitesten Kundenstamm für die Zeit nach dem Krieg schaffen, als andere Hersteller die Produktion von Diesellokomotiven ohne Einschränkungen wieder aufnehmen konnten. Als die Produktion der FT im November 1945 endete, waren 555 A- und 541 B-Units fertiggestellt worden.
Die nächste Variante war die F2, die im Vergleich zur FT nicht viele Unterschiede aufwies. Es wurden nur 74 A- und 30 B-Units gebaut. Die größten Stückzahlen wurden von den F3 und F7 produziert, die mit der „B“-Variante des 567-Motors ausgestattet waren, der 1.500 PS leistete. Von der F3 wurden zwischen 1945 und 1949 1.106 A- und 694 B-Units gebaut. Die F7 erreichte mit 2.393 A-Units und 1.463 B-Units zwischen 1949 und 1953 sogar noch höhere Stückzahlen. Zusätzlich wurden 381 Exemplare der FP7 gebaut, einer speziellen Personenzugvariante, die aufgrund ihres Dampfheizkessels vier Fuß länger war.
Die letzte Iteration der F-Serie war die F9, die mit dem 567C-Motor 1.750 PS leistete. Obwohl die Produktion bis 1960 lief, konnten nur 101 A-Units und 156 B-Units verkauft werden. Dies lässt sich damit erklären, dass sich die Road Switcher der GP-Reihe bereits seit Anfang der fünfziger Jahre etabliert hatten. Es gab auch eine FP9, von der aber nur 90 Stück verkauft werden konnten.