Die „Bavaria“ war eine der vier Lokomotiven, die am Semmering-Wettbewerb teilnahmen. Sie wurde von Maffei in Bayern gebaut und hatte ausschließlich angetriebene Achsen. Die Lokomotive selbst fuhr auf einem führenden zweiachsigen Drehgestell und zwei weiteren Achsen, die im Rahmen mit langem Radstand montiert waren. Die vordere der beiden Achsen im Rahmen wurde von den Zylindern angetrieben, die hintere Achse von Kuppelstangen. Um auch die Achsen des vorderen Drehgestells anzutreiben, gab es Ketten, die von der Treibachse aus liefen. Zusätzlich wurden alle drei Achsen des Tenders ebenfalls über Ketten und Kuppelstangen angetrieben.
Im Wettbewerb setzte sich die „Bavaria“ gegen die anderen drei durch, vielleicht wegen ihrer höheren Reibungsmasse. Sie wurde nun vom Staat gekauft. Weitere Probefahrten mit schweren Zügen zeigten jedoch, dass die Ketten sehr schnell verschlissen waren und schon nach wenigen Tagen harter Arbeit rissen. Mit nur zwei angetriebenen Achsen wäre sie viel weniger leistungsfähig gewesen als die anderen Lokomotiven, die im Wettbewerb verloren hatten. Schließlich wurde die Semmeringbahn in den ersten Jahren mit Engerth-Lokomotiven betrieben.