Die Staatsspoorwegen-Serie 685, besser bekannt als NS-Serie 3700, war eine 2'C-Schnellzuglokomotive, die 1910 eingeführt wurde. Als die SS einen leistungsfähigeren Ersatz für ihre 2'B-Lokomotiven benötigte, wurde die 2'B1' der Serie 995 (später NS-Serie 2000) mit nur fünf gebauten Exemplaren kein Erfolg. Also bestellte man diese 2'C bei Beyer, Peacock & Co. aus Manchester. Zusammen mit weiteren Serien niederländischer und deutscher Hersteller wurden bis 1928 insgesamt 120 Exemplare fertiggestellt.
Die Lokomotiven hatten vier Zylinder mit einfacher Dampfdehnung, die alle die erste Kuppelachse antrieben. Alle Zylinder wurden durch zwei innen liegende Heusinger-Steuerungen gesteuert. Mit ihren vier Zylindern und ihren Kuppelrädern von nur 1.850 mm Durchmesser waren sie auch in der Lage, bei Bedarf Güterzüge zu ziehen, insbesondere in Kriegszeiten. Im normalen Schnellzugdienst konnten sie 400 Tonnen bei 90 km/h befördern. Wegen ihrer im Vergleich zu ihren Vorgängern viel größeren Leistung erhielten sie den Spitznamen „Jumbos“.
Sie wurden schnell zu den wichtigsten Schnellzuglokomotiven in den Niederlanden, bis 1929 die stärkere Serie 3900 eingeführt wurde. In den dreißiger Jahren wurden sechs von ihnen mit einer stromlinienförmigen Verkleidung ausgestattet. Aus Platzgründen verloren diese Lokomotiven ihre Speisewasservorwärmer und Speisepumpen und wurden mit Abdampfinjektoren ausgestattet. Die Verkleidungen wurden später entfernt, aber die Injektoren bewährten sich und wurden bei anderen Lokomotiven der Serie nachgerüstet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die NS noch 100 Lokomotiven dieser Serie. Sieben waren zerstört worden und 13, die nach Ostdeutschland verlegt worden waren, wurden im Baltikum eingesetzt. Im Jahr 1958 wurde 3737 als letzte ausgemustert und führte gleichzeitig den letzten regulären niederländischen Dampfzug. Sie wurde vor der Verschrottung gerettet und war von den siebziger Jahren bis 2008 wieder betriebsbereit.